Zum Hauptinhalt springen

„Das Bier ruft!“

Es gehört wohl zum Schönsten was es gibt, sich eine Bierregion zu erwandern.

Wenn ich, wie so häufig, mit einer Gruppe Biergenießern auf einer meiner Bierwanderreisen unterwegs bin, höre ich immer wieder: „Bei einer Wanderung habe ich beim Loswandern und bei der Einkehr zum Bier die schönsten Glücksgefühle.“

Genau so geht es mir auch, denn das Tempo des Wanderns ermöglicht ein erholsames Erleben der Landschaft und Umgebung und der dazugehörige Genuss kulinarischer Leckereien und des regionalen Bieres vertieft ein Verständnis für Region und Mensch.

Daher empfinde ich solche Bierwanderungen auch als wirkliche Kulturreisen mit intensiven Begegnungen anderer Traditionen und Brauchtum.

Wie bereits Erich Kästner sehr weitsichtig erkannte: „Tore bereisen in fremden Ländern die Museen, Weise gehen in die Tavernen.

 

Superlativen und Brauereien

Wo aber sollte eine solche erste tiefe Bier-Erfahrung am besten gemacht werden, wo sind die Rahmenbedingungen einer Region oder eines Landes besonders vorteilhaft, wo befindet sich das Mekka der Bieranbeter.

Der Regierungsbezirk Oberfranken, auch Bierfranken genannt, oder im Sprachgebrauch der Einheimischen liebevoll als die Frängische bezeichnet, hat mit über 200 Brauereien die höchste Brauereidichte weltweit. Bingo!

Hervorzuheben in diesem Bierparadies ist die Fränkischen Schweiz mit ihren derzeit 69 Privatbrauereien, welche auch landschaftlich eine charaktervolle Berg- und Hügellandschaft mit markanten Felsformationen zu bieten hat.

Als wäre dies des Guten nicht schon genug, findet man in diesem, früher als „Muggendorfer Gebürg“ bezeichnetem Landstrich, eine Weltrekordgemeinde des Bieres.

Was aber bedeutet dies und warum genau ist hier der optimale Einstieg in die Welt der Bierwanderreisen.

 

Das Guinness Buch der Rekorde

Als im 18.Jahrhundert in der Zeit der Romantik das „Muggendorfer Gebürg“ zur Fränkischen Schweiz wurde, hatte in Dublin, der Hauptstadt Irlands, der Firmengründer der Brauerei Guinness, Arthur Guinness, bereits einen Pachtvertrag über 9000 Jahre für das Gelände seiner zukünftigen Brauerei geschlossen.

Er schien recht optimistisch, was seine Ambitionen als Brauereibesitzer betraf.

Fast 200 Jahre später, als aus der kleinen irischen Brauerei bereits einer der größten Biergiganten der Welt erwachsen war, war der damalige Geschäftsführer der Guinness Brauerei Sir Hugh Beaver zu einer Vogeljagd geladen.

Im Eifer des Gefechts kam es unter einigen Beteiligten zu Streitereien, welches Federvieh denn nun das schnellste in Europa sei.

Allerdings gab es auch anschließend keine Klärung des Sachverhaltes, da es keinerlei Literatur diesbezüglich aufzutreiben gab.

Inspiriert durch diesen Vorfall und darüber sinnierend, wie häufig solche ungelösten Diskussionen in den Pubs und Bars der irischen Städte stattfinden würden, beauftragte Sir Hugh Beaver im Jahre 1955 das erste Guinness Buch der Rekorde.

Ein genialer Schachzug moderner Werbemaßnahmen.

Das Guinnessbuch der Rekorde ist heute weltweit bekannt und genau hier kommt die Gemeinde Aufsess in der fränkischen Schweiz wieder ins Schreibgeschehen.

 

Die Bieridee war keine Schnapsidee

Man nehme 1400 Aufsesser, vier private Brauereien und eine reizvolle Landschaft, als die entscheidenden Zutaten und fertig ist das Ergebnis.

Oder vielleicht doch nicht, denn die richtigen Zutaten ergeben noch keine hervorragende Speise.

Entscheidend ist schlussendlich der Koch bzw. die Köche und das Rezept.

25 Jahre, ein viertel Jahrhundert, bis Anfang 2020 war Ludwig Bäuerlein ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Aufsess.

Er ist ein Macher, jemand der Dinge angeht, der anpackt und jemand der verbinden und vermitteln möchte.

Vielleicht auch ein Visionär, jemand, der neue Ideen zulässt und Weitsichtigkeit beweist,

was in der eher traditionellen Fränkischen Schweiz einiges an Durchhaltevermögen zur Voraussetzung macht.

Wie sagt man dort so schön „NED G’SCHIMBFD IS G’LOBD G’NUCH“

Ich muss immer lachen, wenn ich diesen Spruch höre, denn er verkörpert das fränkische Wesen so gut wie kaum ein anderer.

Am 17. April 1999 weckte ein Artikel im „Fränkischer Tag“, einer regionalen Zeitung, zum Thema Brauereien und Einwohnerzahl in der Gemeinde Hallerndorf und der Gemeinde Aufsess, das Interesse einiger Aufsesser Bürger, welche bei einem zünftigem Schluck Bier, im Rothenbacher Brauereigasthof, zusammensaßen.

Mit von der Partie war Bürgermeister Bäuerlein, welcher nach intensivem Gedankenaustausch in vergnüglicher Runde, in der folgenden Nacht alle notwendigen Unterlagen für einen Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde ausdruckte und entsprechend ausfüllte, um diese anschließend Richtung London, zum Hauptsitz des Verlags, zu senden.

Es passierte allerdings erst einmal nichts, Zweifler fühlten sich bestärkt und der ein oder andere belächelte den Versuch und den Enthusiasmus des Bürgermeisters.

Doch nach eineinhalb Jahren hatte das Warten ein Ende und die Gemeinde Aufsess erhielt eine Urkunde zum Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde und ist seitdem Weltrekordhalter für die höchste Anzahl an Brauereien pro Einwohner. Eine Brauerei für jeweils 350 Einwohner – das nenne ich mal eine gute Versorgung.

 

„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ oder „Die Geburt des Brauereienweg“

Der Erhalt der Urkunde als Weltrekordgemeinde des Bieres war wie ein Startschuss für die Medien. Ernst Rothenbach, Geschäftsführer des Brauereigasthofes Rothenbach in Aufsess, sagt dazu: „Erst wurde regional über den Weltrekordeintrag im Guinnessbuch der Gemeinde Aufsess berichtet, dann überregional, darauf folgte die Berichterstattung in ganz Bayern und plötzlich bundesweit.“

Mit dem Film „Beerland“ des amerikanischen Filmemachers Matt Sweetwood wurde 2013 die Berichterstattung dann in internationale Sphären gehoben, womit ich allerdings etwas vorgreife.

Bereits 1999 hatte sich eine Regionale Entwicklungsgesellschaft für die Region der Fränkischen Schweiz, zur Umsetzung infrastruktureller Maßnahmen, gegründet.

Bürgermeister Bäuerlein band nun die beiden Fäden zusammen und entwickelte gemeinsam mit der damaligen Geschäftsführerin des heutigen Verein für Regionalentwicklung „ Rund um die Neubürg – Fränkische Schweiz e.V. einen Themenwanderweg, wobei das Thema Bier unausweichlich war.

Er schaffte es, alle vier Brauereien der Gemeinde dafür zu gewinnen, gemeinsam an der Umsetzung des Genussweges „Brauereienweg“ mitzuwirken.

Was für ein Segen für die Bierwelt.

 

Licht und Schatten

Der 13,1 km lange „Brauereienweg“ wurde im Oktober 2001 eröffnet.

Das in Höchstgeschwindigkeit umgesetzte Projekt, konnte unter anderem auch deshalb sehr zügig eröffnet werden, da der heutige „Brauereienweg“ vom Wegeverlauf bereits bestand.

Das I-Tüpfelchen zum Erfolg des „Brauereienweg“ wurde durch Gundi und Martin Schuster, den Eignern der Brauerei Stadter, ins Leben gerufen.

Jeder Besucher des „Brauereienweg“, welcher in den vier Brauereien einkehrt, erhält seit 2001 eine Urkunde zum "Fränkischen Ehrenbiertrinker der Weltmeisterbrauereien".

„Ich erinnere mich noch, das kurz nach der Einführung der Urkunde, ein Reisebus mit Besuchern aus Oldenburg den Weg in die Fränkische Schweiz, aus genau diesem Grunde auf sich genommen hatten“, so Schuster.

„Anfangs erhielt jeder Wanderer und Besucher der vier Brauereien eine Urkunde“, erzählt Bürgermeister Bäuerlein. „Das führte jedoch dazu, dass das ein oder andere gewitzte Kind in der Schule damit prahlte Ehrenbiertrinker der Weltmeisterbrauereien zu sein, daher mussten wir intervenieren. Heute gibt es daher zwei Arten von Urkunden!“

Die regionale Wertschöpfung durch den „Brauereienweg“ ist enorm.

Privatzimmervermieter, Pensionen, Hotels sind stark gefragt.

Auch die Landwirte, welche die Rohstoffe für die Biere produzieren, profitieren.

Der kleine Supermarkt von Aufsess verdankt im Grunde seine noch heutige Existenz den vielen Besuchern des Wanderweges.

Doch mit der Bekanntheit des Weges kamen ab 2003 auch Reisegruppen, welche dem Themenweg plötzlich den Zweitnamen Ballermann einbrachten.

Am Wochenende beförderten Reiseveranstalter im Halbstundentakt Buse mit durstigen Biertrinkergruppen.

Junggesellenabschiede wurden auf dem „Brauereienweg“ zelebriert und anstelle von Genuss der Kultur, der Natur und des regionalen Bieres, waren laute Musik, pöbelnde, stark alkoholisierte Gruppen unterwegs, welche den Unmut der Bevölkerung und anderen Gäste auf sich zogen.

„Wir haben durch dieses Publikum schon hervorragende Bedienungen verloren“ erzählt Alois Maxemilian Schmitt, Brauer und Eigner der Kathi-Bräu Heckenhof.

Heute, viele Jahre später, ist diese Phase vorüber und die Brauereien haben Maßnahmen ergriffen, solchen Fehlentwicklungen entgegen zu wirken.

Das ist ein großes Glück für alle wirklichen Bierkulturliebhaber.

 

 

Vier gewinnt

Vier völlig unterschiedlich ausgerichtete Brauereien, laden den Wanderer auf 13, 1 Km zur Einkehr ein.

Die einzelnen Etappen zwischen den Brauereien sind maximal 4,5 km, womit einer Unterhopfung bestens vorgesorgt wurde.

Der „Brauereienweg“ ist ein Rundweg und kann im Grunde an jeder Brauerei begonnen werden.

 

Aufsesser Brauerei

Ich beginne meine Bierexpedition am Brauereigasthof Rothenbach am Fuße des Schloß Unteraufsess, denn hier habe ich meine Übernachtung gebucht.

Direkt neben dem Brauereigasthof ist die moderne Aufsesser Brauerei angesiedelt.

Ende des 19ten Jahrhunderts ergab sich die Möglichkeit im Franziskanerkloster Gößweinstein eine Brauerei zu erwerben, welche dann mit zehn Ochsenkarren zum Gasthof befördert wurde und seitdem wird in Aufsess Bier gebraut.

Die beiden Brüder Ernst und Frank haben sich den Brauereibetrieb und den Gasthausbetrieb aufgeteilt, bereits seit den 90ern ist ihnen Regionalität wichtig, vor allem um eine Alternative zu den Industriebrauereien zu bieten. Die Braugerste wird teilweise durch die eigene Landwirtschaft produziert und der Hopfen wird aus Spalt bezogen, sehr vorbildlich.

Sechs Biere stehen zur Auswahl, was eine Entscheidung für ein Startbier nicht unbedingt vereinfacht.

Glücklicherweise hat die Aufsesser Brauerei eine eigene Flaschenabfüllung, was mir die Möglichkeit bietet die verbliebenen Sorten als Erinnerung zuhause gemeinsam mit einigen Freunden und Kollegen zu verkosten.

Das erst Seidla ist dann ein Aufsesser Zwickl in Kombination mit einem bunten Käsebrett.

Das naturtrübe Bier ist vollmundig, malzig und mit einer ausgewogene Hopfenbittere versehen.

Das ungespundene Bier, ist durch die geringere Kohlensäure ein guter Einstieg in den Tag und passt fantastisch zur Käseplatte.

Ich erhalte einen Brauerei-Wege-Wanderpass.  Mit diesem Dokument kann ich mir in allen vier Brauereien einen Stempel abholen und bekomme anschließend die Urkunde zum „Fränkischen Ehrenbiertrinker der Weltmeisterbrauereien“.

In bester Stimmung wandere ich entlang der Aufsess flußaufwärts, vorbei am Oberaufsesser Schloß Richtung Neuhaus. Kurz vor dem Ortseingang geht es an wunderschönen Panoramafelsen über eine kurze, sportliche Steigung nach Sachsendorf.

 

Brauerei Stadter

Nach genau 4,5 km erwartet mich nun die Brauerei und Brauerei Gasthof Stadter.

Die Brauerei Stadter ist die älteste Brauerei der Gemeinde und bereits Mitte des 16ten Jahrhunderts erwähnt.

Ende des 19ten Jahrhunderts übernahm die Familie Stadter die Brauerei aus einer Auflösung des dort befindlichen Schlossgutes.

Seit nun 136 Jahren besteht bis heute eine lückenlose Brautradition und wie anno dazumal, wird auch heute das Bier noch mit Holz befeuert und per Riementransmission über Zahnräder, die Rührwerke bewegt.

Ich erfahre von dem Brauer des dunklen, hopfenaromatischen Bieres, welches anfangs angenehm malzig, übergehend in eine kräftige Hopfennote einen trockenen Abgang hinterlässt und direkt zum nächsten Schluck animiert, dass dies ein pädagogisches Bier sei.

Martin Schuster war eigentlich Lehrer und seine Frau Gundi ist die Tochter des ehemaligen Braumeister Benedikt Stadter.

Nach einem Unfall des Vaters von Gundi im Jahr 1988, wurde dringend ein Brauer gesucht.

Es fand sich jedoch niemand, da die Brauerei keinerlei moderne Technik beinhaltete und die meisten jungen Brauer sich überfordert sahen.

Also musste er selbst ran, denn die Tradition durfte nicht unterbrochen werden.

Vor allem hätte die Gemeinde Aufsess eine Brauerei verloren und dadurch Ihren Weltrekordstatus, das galt es zu verhindern.

Als Autodidakt brachte er sich, nach einführenden Erläuterungen durch den alten Braumeister, alles selber bei.

Da 10-12 mal im Jahr 30 hl gebraut wurde, konnte er seine Tätigkeit als Brauer, neben seinem Beruf als Lehrer durchführen.

Die Brautage wurden zu Erlebnisbrautagen, einem monatlichen Event, an welchem bis zu 50 Personen dem traditionellem Brauprozess nicht nur beiwohnen konnten, sondern mithalfen.

Diese Erlebnisbrautage waren meist schon Monate zuvor ausgebucht und sehr nachgefragt.

Das lockte 2018 auch den amerikanischen Filmemacher Matt Sweetwood an, der nach einem solchen Brautag derart begeistert war, dass er die Brauerei in seinen Film „Beerland“ integrierte.

2018 stellten Martin und Gundi nach 30 Jahren Erlebnisbrautagen das pädagogische Brauen ein.

Heute brauen Beide noch 5 bis 6 Sude im Jahr und hoffen auf einen Nachfolger.

Die Chancen stehen derweil recht gut, dass es auch zukünftig noch diese einmalige Brauerei gibt.

 

Brauerei Gasthof Reichold

Beseelt durch die spannende Geschichte und das urige Bier, treibt mich die Neugier wieder auf den „Brauereienweg“ und nach wiederum 4,5 km durch erholsame Feld- und Waldlandschaften erreiche ich Hochstahl.

Bei der Brauerei Reichold lebt eine ganze Familie fürs Bier.

Bereits in vierter Generation wird hier gebraut und dies mit modernster Brautechnik.

Vater Hilmar und Sohn Jörg sind beide Braumeister und fertigen vier handwerkliche Biere.

Ich entscheide mich nach dem Zwickel in der Rothenburger Gasthausbrauerei und dem dunklen Lager in der Brauerei Stadter für ein helles Lagerbier.

Auch hier schätze ich mich glücklich die anderen drei Biere in der Flasche kaufen zu können und diese zu einem späteren Zeitpunkt zu genießen.

Das hell-goldene Bier mit cremigem Schaum, hat einen lieblichen milden Geruch, leicht würzig, im Hintergrund eine dezente Süße und durch den angenehmen Kohlensäuregehalt sehr ausgewogen.

Die gut bürgerliche Küche bietet typisch fränkische Küche und ich entscheide mich für einen frischen Braten mit Knödeln.

Nach dem leckeren Essen und dem äußerst süffigen Lager, überlege ich kurz ein weiteres Bier zu bestellen, um der drohenden inneren Verdunstung vorzubeugen.

Mit der Perspektive in bereits 2,1 km allerdings schon in der nächsten Brauerei einzutreffen, löst sich dieser flüchtige Gedanke schnell auf.

Übrigens bietet Familie Reichold 27 Fremdenzimmer und einen Wohnmobilstellplatz, welche zum längeren verweilen einladen.

 

Brauerei und Brauereigasthof „Kathi Bräu“

Der Pfad führt mich weiter durch Wiesen, an Feldern vorbei, durch eine schöne Waldpassage in den kleinen Ort Heckenhof.

Ende des 15ten Jahrhunderts kommt das ehemalige Schloß Heckenhof in den Besitz der Familie Aufsess.

1802 übernimmt dann der Wirt und Brauereipächter Johann Seeger den Besitz.

Ab 1900 folgt darauf die Familie Wilhelm Hans Dorsch.

Nach seinem Tode übernimmt seine Gattin den Gashof und die Brauerei, danach der Sohn für zwei Jahre und nach dessen Ableben die Tochter Kathi.

Kathi Bräu gilt als ein Mekka für Motorradfahrer, was sicherlich der einmaligen Atmosphäre, dem leckeren Bier und dem gigantischen Stellplatz geschuldet ist.

Die Stimmung ist fantastisch, Wanderer, Motoradfahrer, Einheimische, Wochenendausflügler, alle sind im regen Austausch.

Ich setze mich in den sehr schönen Biergarten, wobei ich auch sehr gerne in kälteren Jahreszeiten in den urigen Gasträumen verweile.

Bei meinem ersten Besuch des „Kathi Bräu“ hatte ich das Gefühl in ein Wohnzimmer einzukehren, ähnlich wie in der ein oder anderen Kommunbrauerei, sehr familiär.

 

Heute betreibt der Brauer und Eigner Alois Maxemilian Schmitt das „Kathi Bräu“

„Wir haben bereits Slow Brewing betrieben, bevor es den Begriff überhaupt gab, wir haben Zeit und das schmeckt man“, sagt Schmitt.

Es gibt bereits seit 20 Jahren zwei Biersorten im Kathi Bräu. Das Kathi - Dunkel und das Kathi - Leicht. Die Einheimischen diskutieren gerne über das sehr gern von Motorradfahrern bestellte Kathi – Leicht.

„Das gibt es doch erst seit ein paar Jahren“ ist häufig die Behauptung, wobei Alois Maxemilian eine alte Speisekarte zum Beweis für den Verkauf des Bieres vor bereits 20 Jahren, zur Hand hat.

Im Gegensatz zu mir, schauen die Einheimischen halt nicht in die Speisekarte.

Das mit Weyermannmalz aus Bamberg und Hopfen aus der Hallertau gebraute dunkle Lagerbier schimmert mahagonischwarz im Glas, die Schaumkrone verflüchtigt sich schnell, was den ersten Schluck beschleunigt.

Der erste Schluck, der eine kraftvolle Hopfigkeit mit sich bringt, paart diese mit einer karamelligen Süße. Das Bier wirkt durch diese Kombination schlank und süffig.

Die Biere des „Kathi – Bräu“ werden noch alle in einem Kühlschiff gekühlt.

Die Kombination des Kühlschiffs und die lange Lagerzeit des Bieres, dürften ausschlaggebend für dessen Erfolg sein.

Vom „Kathi – Bräu“ bis zur Gasthausbrauerei Rothenbach im Aufsesser Tal, sind es nun noch 1,2 km gemütlich bergab.

Also gönne ich mir noch eine kräftigende Schinkenplatte und ein zweites Kathi – Dunkel, denn einer Unterhopfung ist stets vorzubeugen und bergab geht es ja meist automatisch.

 

Das Gebot der Stunde

Die Gemeinde Aufsess hat sehr früh erkannt, die Themen Bier und Wandern miteinander zu kombinieren.

Heute, 20 Jahre später, gibt es viele Regionen, welche Bierwanderwege entwickelt haben oder entwickeln möchten.

Das Bedürfnis vieler Menschen nach einmaligen, regionalen Geschmackserlebnissen und einzigartigen Biermomenten nimmt zu.

Die Wurzeln besondere Biere und Biertraditionen kennen zu lernen, teilzuhaben an spannenden Geschichten und Ereignissen von Land und Leuten, bei Spaß und Frohsinn rund um das Thema Bier, hat Zukunft.

In diesem Sinne möchte ich herzlich einladen die Pioniere des Bierwanderns in Aufsess zu besuchen, denn wie bereits der Dalai Lama sagt: „Einmal im Jahr solltest du einen Ort besuchen, an dem du noch nie warst.“

 

Fränkische Schweiz

Aktiv Bierreise Fränkische Schweiz (Bayern). Seien Sie willkommen im Land des Bieres und der kulinarischen Genüße.

Bierreisen

Bierweltreisen bietet Bierreisen in Deutschland, Europa und weltweit an. Die spannende Welt der Biere spiegelt ihren Facettenreichtum in jedem einzelnen Glas wieder ...

Untergäriges Bier

Beertasting mit untergärigen Bieren. Untergärige Biere bestimmen heute den globalen Biermarkt. In Deutschland werden 55 % aller Biere als Pils getrunken, weltweit dominieren Export- und Lagerbiere den Markt.